Heilfasten ist keine Diät

Ein Jahr später.
Ich wünsche mir wieder an einer Fastenwoche teilzunehmen und beginne eine kleine Internetrecherche. Der erste neue Artikel, der mir in die Hände fiel:



gefunden unter:
krone.at: ZEIT DES VERZICHTS
09.03.2011


Heilfasten ist alles andere als eine Diät zum Abnehmen

Die Fastenzeit hat begonnen. Der befristete Verzicht auf Speisen und Getränke soll Körper und Seele reinigen, einen Zustand innerer Ruhe herbeiführen, Raum für Gebet und Meditation schaffen. Viele Menschen nützen die Fastenzeit, um auf ungesunde Gewohnheiten wie zum Beispiel das Rauchen oder Alkohol wenigstens 40 Tage zu verzichten. Andere wollen tatsächlich Heilfasten und für einige Zeit auf feste Nahrung verzichten.



Dass es dabei nicht ums Abnehmen geht, erklärt die Psychologin Dr. Ulrike Borovnyak von der "GGF – Österreichische Gesellschaft für Gesundheitsförderung" im Interview mit krone.tv. "Fasten hat mit einer Diät nichts zu tun und es hat mit Hunger nichts zu tun", sagt sie. Vielmehr gehe es darum, sich beim Fasten "eine Auszeit für Körper, Geist und Seele zu nehmen". Die Organe und sich selbst durch den bewussten Verzicht auf Urlaub zu schicken.
In der Zeit des Fastens wird keine fest Nahrung gegessen. Der Fastende nimmt Flüssiges zu sich, zum Beispiel in Form von Gemüsebrühe, Obst- und Gemüsesäften, Tees und Wasser. Außerdem wird bewusst auf Genussmittel wie Nikotin, Alkohol, Kaffee und Süßigkeiten verzichtet.
Fasten heiße aber nicht nur, bestimmte Nahrungsmittel wegzulassen, meint Borovnyak. Es gehöre auch ein richtiges Bewegungs- und Entspannungsprogramm dazu, das uns lehrt, wieder "in unseren Rhythmus zu kommen". Die Expertin erklärt dazu: "Wir haben zum Beispiel vergessen, dass früher am Vormittag Arbeit war und dann war Pause, und nicht ein Weckerl schlingen beim Computer. Dann war wieder Arbeit angesagt und dann wieder Pause." Das alles werde beim Fasten geübt. Fasten biete die Chance für eine Umorientierung. "Es kann heißen, dass ich mehr Sport machen will, es könnte sein, dass ich vom Rauchen wegkommen will. Ich will in einem Verhalten, in meiner Ernährung, in meiner Berufswahl etwas verändern. Dann kann mir das Fasten einen großartigen Impuls dazu geben", lobt die Expertin die Vorzüge des richtigen Fastens.
Der richtige Zeitpunkt
Der richtige Zeitpunkt für eine Fastenkur ist individuell und nicht davon abhängig, ob gerade Fastenzeit ist. Borovnyak ist überzeugt, dass es nur funktioniere, wenn man sich Zeit dafür nimmt. "Es ist das Sinnvollste, sich fürs Fasten eine Woche zu suchen, wo ich Ruhe habe. Es muss meine persönliche Ruhezeit sein." Zwischen Geschäftsessen und der Organisation von Kindergeburtstagen lasse sich keine Fastenkur durchführen. Es sei außerdem ratsam, sich von Experten beim ersten Mal anleiten zu lassen. Dass kann bei einem der 200 ausgebildeten Fastenhelfer sein, die in ganz Österreich wirken, oder man gönnt sich eine Woche in einem zertifizierten, auf Fastenkuren spezialisierten Hotel. Mehr Informationen dazu gibt es auf der Website der GFF.
Grundsätzlich könne jeder fasten. "Risiken gibt's in dem Sinn nicht", sagt die Expertin, es gäbe aber Zeiten, in denen man nicht fasten sollte. Und das sei ganz einfach erklärt: Es handle sich dabei um Zeiten, in denen der Körper die Kraft für andere Reserven braucht. Als Beispiel nennt Borovnyak eine Schwangerschaft. Auch eine Frau, die stillt, habe nicht die Reserven, die bei einer Fastenkur abgebaut werden können. Jemand, der nach einer schweren Krankheit oder Operation in der Rekonvaleszenz ist, dürfe ebenfalls nicht fasten, schränkt sie ein.
Fasten sollte nicht weh tun
Es gibt viele verschiedene Arten des Fastens. Zum Einsteigen empfiehlt Borovnyak eine einwöchige Heilfastenkur, bei der fünf Tage nichts gegessen wird. Dabei könne man sich beobachten und im besten Fall mithilfe eines Trainiers herausfinden, welcher Fastentyp man sei. Vielleicht sei man eher fürs Früchtefasten oder Suppenfasten als fürs Teefasten geeignet. Auch zeige sich dabei, wie der Stoffwechsel arbeitet.
Dabei auf Folgendes achten: "Fasten sollte nicht weh tun. Es sollte kein Hungergefühl auslösen, weil dann weiß ich, dass ich etwas falsch mache. Das ist auch das Problem, warum viele Menschen, die nicht begleitet fasten, nach den ersten zwei Tagen abbrechen", erklärt die Expertin. Auf der einen Seite fehle das Wissen, warum man jetzt Kopfweh habe, und auf der anderen Seite fehle der soziale, freundschaftliche Halt, den man in einer Fastengruppe erfahre. "Es bilden sich wunderschöne Fastenfreundschaften, einfach deshalb, weil wir merken, meinem Gegenüber geht's auch manchmal nicht so gut."
Nach dem Fasten sei es wichtig, dem Körper Zeit zu geben, sich wieder ans normale Leben und die normale Ernährung zu gewöhnen. Das Fastenbrechen solle ihrer Meinung nach mit einer kleinen Zeremonie, zum Beispiel ein zelebrierter herzhafter Biss in einen Apfel, begangen werden. Außerdem sollt man sich körperlich nicht überfordern und auch hier langsam in den Alltag zurückkehren.

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